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06.10.17 11:48 von Roland Börck
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2010 wurde dieses Forum von mir gegründet. Ziel war und ist, über den Tellerrand zu schauen und Informationen zur Verfügung zu stellen, die nicht in den gängigen Medien zu erhalten sind. Eigene Erfahrungen und eigenes Wissen werden angeboten sowie Informationen von anderen Menschen, die etwas herausgefunden haben.
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Mittelstand hat Nachholbedarf bei der Finanzplanung
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Roland Börck
Anmeldedatum : 03.11.10 Ort : Bergheim + Köln Anzahl der Beiträge : 3591
Thema: Mittelstand hat Nachholbedarf bei der Finanzplanung 26.09.14 13:36
Eine Studie vom Deloitte Mittelstandsinstitut und der Universität Bamberg zeigt unter dem Titel „Finanzierung im Mittelstand“ auf, dass die Finanzplanung im Mittelstand noch nicht den erforderlichen Stellenwert besitzt. Aber es gibt nachhaltige Überlegungen, Veränderungen durchzuführen.
Häufig nehmen die Finanzplanungen in den Unternehmen nur eine untergeordnete Rolle ein. Die Unternehmen und externen Experten sind in puncto Kompetenz jedoch unterschiedlicher Auffassung: Während sich die Unternehmen gut aufgestellt sehen, tendieren die Experten zum Gegenteil. Mittelständler machen bisher kaum oder nur wenig Gebrauch von Finanzierungsalternativen zum klassischen Bankenkredit – die Hausbank bleibt wichtigster Finanzpartner.
Der Fördermittelbereich und das Leasing werden noch nicht ausgeschöpft
Erforderlich wäre eine Gesamtunternehmensplanung einschließlich integrierter Finanzplanung, betrieben wird sie häufig eher beiläufig. Die Unternehmen setzten überwiegend auf Innenfinanzierung und langfristige Kredite. Hier sollte eine Überprüfung der Passgenauigkeit dieser mit den strategischen Unternehmenszielen und den Finanzierungszielen stattfinden. Häufig zeige sich, dass die Wahl des Finanzierungsmix nicht immer konsistent mit den genannten Zielen ist – auch deshalb, weil die Kompatibilitätsprüfung nicht oder nicht kontinuierlich durchgeführt wird. Besonders im Fördermittelbereich und bei Unternehmensanleihen, aber auch im Leasing zeigten sich gute Alternativen zu den bisher eingesetzten Instrumenten. Jedoch prüfen immerhin 29 Prozent der Befragten vermehrt alternative Finanzierungswege.
Die Unabhängigkeit wird gewünscht
Basel II führt nach Mehrheitsmeinung nicht zur Verschärfung ihrer Finanzierungssituation, doch gehen 40 Prozent von einer Verschlechterung durch Basel III aus. Während der Einfluss von Steuern und Auslandsgeschäft unterschiedlich bewertet wird, herrscht weitgehend Einigkeit über den hohen Stellenwert der Unabhängigkeit: Für 73 Prozent ist sie sehr wichtig. Das bedeutet aber auch, dass der unternehmerische Handlungsspielraum deutlich eingeschränkt ist, da so Wachstums- und Investitionsvorhaben nicht vollständig realisiert werden können. Der Wachstumsfinanzierung wird laut Studie die höchste Bedeutung beigemessen, hier haben 62 Prozent der befragten Unternehmen einen Finanzbedarf.
Der Hausbankkredit ist noch die Nr. 1
Die Eigenkapitalquote ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen, Investitionen werden meist durch Eigenkapital und Bankkredite finanziert. Der Mittelstand nutzt aber zu wenig Finanzierungsalternativen, auch gerade im Bereich der Fördermittel und Bürgschaften. Für über 60 Prozent bleibt die Hausbank wichtigster Finanzpartner – insbesondere ist sie für die Unternehmenseigentümer sehr wichtig. Mehr als die Hälfte wollen trotzdem ihre Unabhängigkeit erhöhen, knapp 30 Prozent suchen aktiv nach einer Diversifikation ihrer Bankbeziehungen. Insgesamt ist der Bankanteil an der Gesamtfinanzierung eher gering – größere Unternehmen nehmen Banken häufiger in Anspruch als kleinere. Drei Viertel sind mit der Beratung ihrer lokalen Bank zufrieden.
Roland Börck
Mittelstand hat Nachholbedarf bei der Finanzplanung